Zuhause zusammen: Im Gespräch
Wir an EuchZum Abschied – von Barbara Eisenschmid |
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Wir SUCHEN EuchFür den Bereich nach Tod des Lebenspartners suchen wir ehrenamtliche Gruppenleiter*Innen mit eigener Betroffenheit, die uns bei unseren überregionalen Onlinegruppen oder den Präsenzgruppen in München unterstützen möchten. Bei Interesse freuen wir uns über eine Mail an pechlaner@nicolaidis-youngwings.de. |
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Eine Idee: ERINNERUNGSKETTE |
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Eine Erinnerungskette oder ein selbstgemachter Schlüsselanhänger können ein schönes Symbol sein für die gemeinsam erlebte Zeit. Eine Möglichkeit, mit sich selbst oder auch den Kindern ins Gespräch zu kommen, welche Perle stellvertretend für welches gemeinsame Jahr stehen könnte und welche besondere Bedeutung diese Zeit für das eigene Leben hat. Material: Perlen aus alten Ketten vom Flohmarkt oder dem eigenen Schmuckkästchen, aus dem Bastelladen, selbstgemacht aus FIMO, aus Naturmaterialien, etc. Dazu eine Leder- oder Nylonschnur, ggf. ein Kettenverschluss bzw. Schlüsselring. |
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Von Uns für euch
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EinblickTrauernde erzählen uns im Wechsel, wie ihr Leben gerade aussieht. Wie erleben sie ihren Verlust? Wie verändert sich ihre Trauer? Und was hilft dabei, die nächste Zeit zu überstehen? |
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Siehst du die Bergkette dahinten? Ja klar, von oben sehe ich so ziemlich alles, meine Liebe. Dann siehst du mit Sicherheit auch den Berg ganz hinten, der weit herausragt? Ja, ich hatte dir doch schon darauf geantwortet, dass ich wohl jetzt alles scharf sehe. Ich brauche auch keine Brille mehr. Der ist aber ziemlich weit von dir weg, Aurélie. Sei ehrlich, den kannst du auch mit Brille gar nicht mehr erkennen, oder? Ich stelle ihn mir vor. Was ist mit diesem Berg? Das ist meine Zukunft! Echt? Warum genau dieser? Er wirkt ziemlich hoch. Und das sage ich mit einer Perspektive von oben. Ich weiß. Gehst du oder radelst du hin? Ich glaube, radeln geht nicht, muss die Jungs mitnehmen. Du radelst mittlerweile sehr gern. Mochtest du es von Anfang an? Hmmm. Am Anfang wollte ich mich nach all der Taubheit, die mich umgab, einfach nur spüren. Auch wenn es weh getan hat. Und ich komme voran. Schnell. Sehr schnell. Ist ja ein Rennrad. Während der Rest, mit Rest meine ich mein Leben, eigentlich still steht. Findest Du wirklich? Na ja, ich bin in Kurzarbeit und warte eigentlich nur auf die Entlassungswelle. Mein Leben besteht aus Küche, Kinder….. Was ist das letzte K? Kirche Aurélie! Weißt du doch. Nicht mehr für mich. Aber warum? Du hast unsere Jungs extra taufen lassen. Mit dem Abschalten der lebenserhaltenen Maschinen, habe ich meinen Glauben verraten. Und jetzt ist es, als könnte ich ihm nicht mehr in die Augen sehen. Aurélie? Hmmm. Danke. Aber warum wurde Noah dann dieses Jahr kommuniert? Mit Sicherheit nicht, weil du unbedingt meine Mutter sehen wolltest. Weil er es wollte. Kommuniert werden oder meine Mutter sehen? Beides. Wirklich nur deswegen? Es wurde aufgrund von Corona x-mal verschoben und es wäre ein Leichtes gewesen, in der Zwischenzeit abzuspringen. Und du hast es NICHT gemacht. Auch wenn Noah zwischenzeitlich die Lust vergangen ist. Also warum? Was fragst du mich eigentlich so viel? Hast du doch zu Lebzeiten auch nicht. Weil du dich sehr lange Zeit nicht mehr mit mir unterhalten hast. Und da brennt natürlich die ein oder andere Frage. Die da wären? Bist du glücklich? Ein klares Jein. Dann stelle ich die Frage ein wenig anders: Bist du mit ihm glücklich? Wie wirke ich denn auf dich? Sehr glücklich. Ich glaube, er kann einiges besser als ich. Was zum Beispiel? Seine Gefühle in Worte fassen und Fragen stellen. Kannst Du ganz offensichtlich auch. Jetzt kann ich es. Warum hast du aufgehört mit mir zu reden? Weil ich so wütend war. War oder bist? Warum meinst du, bin ich soviel geradelt? Weil du mit Homeschooling alleine sonst Amok gelaufen wärst. Jetzt habe noch eine Frage. Noch eine Frage? So kenn ich dich nicht. Ich habe mich verändert. Ich auch. Also, wie lautet deine Frage? Warum meinst du, dass du stillstehst? Bin in Kurzarbeit. Und das seit März. Das Thema hatten wir schon. Aber Aurélie, das Leben besteht doch nicht nur aus Arbeit. Früher schon. Ich glaube, mir fehlt eine Aufgabe. Eine Herausforderung. (Trockenes He He) Dein Lachen hat mir gefehlt. Aber warum lachst du? Dein Leben hat sich im letzten Jahr komplett gewandelt. Mein Einkommen ist weg gebrochen. Du bist in Kurzarbeit. Du wirst bald den Job wechseln müssen. Zwei Jungs mit einem Trauma. Corona. Ist das wirklich keine Herausforderung? Hmmm. Aurélie, du bist Tempo 180 gewohnt und übersiehst ein paar wesentliche Dinge. Ich glaube, es ist gut, dass du diesen Berg zu Fuß erreichen möchtest. Denn wenn du langsam gehst, hast du viel mehr Zeit für die kleinen Dinge, die es am Wegesrand zu entdecken gilt. Gell,Tortue? Es hat mich schon sehr lange niemand mehr so genannt. Dann wird es Zeit, Däumeline. Du weißt, wer mir gerade Gesellschaft leistet? Natürlich. Dein Papa würde sich auch über ein Gespräch freuen. Geht es ihm gut? Warum fragst du ihn nicht selbst? Das nächste Mal vielleicht. Aurélie? Ja? Es tut mir leid. Wirklich? Ich habe es mir nicht ausgesucht. Aber es kann mir trotzdem leid tun, oder? Du wärst jetzt mit Corona durchgedreht. Ja und nein. Ich hätte die Zeit auch genossen. Außerdem wärst du mal zu Hause gewesen und anwesend. Aber ich gebe dir Recht. Ich wäre öfters ins Büro gefahren, als unbedingt notwendig. Trotzdem hätte ich die Zeit mit euch genossen. Jede einzelne Minute. Du fehlst mir. Ich weiß. Dann rede mit mir. Von Aurélie |
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Anderswo |
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Young Widow_ers Dinner Club München Ab April 2022 gibt es den Young Widow_ers Dinner Club auch in München. Einmal im Monat treffen sich junge Trauernde in einem gemütlichen Restaurant zum Abendessen, um sich über die viel zu früh erfahrene Trauer und den Verlust des geliebten Partners, der geliebten Partnerin auszutauschen. In lockerer Atmosphäre, in der alles erlaubt ist: die schweren Momente gemeinsam auszuhalten, aber auch mit tränenden Augen lachen zu dürfen. Das nächste Treffen findet am 19.05. ab 18 Uhr statt. youngwidowersdinner.club/muenchen Kinderbuch: Wie lange dauert Traurigsein? Wieso ist Trauer gestreift wie ein Zebra? Wie kann es sein, dass das Leben einfach aufhört? Und wohin mit all den unbeantworteten Fragen? Jahr für Jahr verlieren unzählige Kinder einen Menschen, der ihnen nahesteht. Als erfahrene Kinderpsychologin weiß Maria Farm, was Kinder in solchen Momenten fühlen und wie sie den Umgang mit Ängsten, Wut und Unsicherheit lernen können. Ein berührendes und einfühlsames Buch für schwere Zeiten, das trotz allem Hoffnung spendet. Empfohlen ab 9 Jahre. 128 Seiten; Oetinger Verlag, oetinger.de Video: Gesprächsrunden mit Chris Paul Chris Paul ist Trauerbegleiterin, Fachautorin & Dozentin und kennt die Trauer aus eigener Erfahrung. In zwei Gesprächsrunden gibt sie Einblick in Prozesse und Bedürfnisse nach einem schweren Verlust. I Die Trauer anderer: Viele Menschen sind unsicher im Umgang mit Trauernden. Aus Angst, etwas Falsches zu sagen, ziehen sie sich lieber zurück. Doch Trauernde brauchen Begegnung und unsere Anteilnahme. Wie können wir trauernde Freunde begleiten? I Mit Trauer leben: Trauerprozesse sind Teil unseres Lebens. Dabei sind wir persönlich stark herausgefordert. Wie können wir mit der Trauer leben, anstatt gegen sie? Hörspiel: Der Tod - was soll das? Trauernden Kindern beizustehen ist schwer. Es führt auch die Erwachsenen an emotionale Grenzen, macht hilflos, mitunter sprachlos. Das Hörspiel von Deutschlandfunk Kultur erzählt von Menschen, die sehr früh mit dem Tod konfrontiert wurden und schnell gelernt haben, zu schweigen. Unsere Mitarbeiterin Jenny Doppelhofer hat in einem Hintergrundgespräch mit der Autorin von ihrer eigenen Geschichte erzählt und mit ihren Erfahrungen zu dem Hörspiel beigetragen. hoerspielundfeature.de/ Film: Wolke unterm Dach Die Liebe trifft Paul (Frederick Lau) und Julia (Hannah Herzsprung) unerwartet und verändert alles: Sie finden ein verwunschenes Heim, mit Tochter Lilly ist ihr Glück vollkommen. Bis Julias plötzlicher Tod die Familie von einer Sekunde auf die andere auseinanderreißt. Paul stürzt ins Nichts. Lilly zuliebe verdrängt er seine Trauer und überfordert sich in dem Bemühen, ihr Vater und Mutter zugleich zu sein, irgendwie die Kredite fürs Haus aufzutreiben und ein Foto zu vergessen, das er in Julias Sachen gefunden hat. Auch an seinem Arbeitsplatz in der Klinik spitzt sich die Situation mit einer neuen Chefärztin zu. Paul droht vollends den Boden unter den Füßen zu verlieren. Lilly dagegen klammert sich an ihre Fantasie und ein Geheimnis, das sie immer wieder auf den Dachboden des Hauses zieht. Es muss noch einiges passieren, bis sie merken: Gemeinsam können sie es schaffen und ihrem Leben eine neue Wende geben. Hier geht's zum Trailer. |
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Ihr an EuchDieses E-Mailformat soll auch eine Plattform sein, auf der Trauernde miteinander teilen können, was sie bewegt. Gibt es Anliegen, Gedanken, Erfahrungen, die hier einen Platz haben sollen? Wir greifen eure Nachrichten gerne an dieser Stelle auf. |
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