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Trauer in herausfordernden Zeiten

Wir durchleben gerade herausfordernde Zeiten. Das Thema Corona ist allgegenwärtig und bringt viel Verunsicherung mit sich. Und die aktuelle Lage hat auch viel Einfluss darauf, in welcher Form trauern überhaupt möglich ist. Nicht nur finden Trauerfeiern und Beerdigungen nur im kleinsten Kreise der Familie statt. Mit den aktuellen Kontaktverboten müssen auch neue Wege gefunden werden, um Anteilnahme zu erfahren, Hilfe zu suchen und sich mit anderen auszutauschen.

Corona-Pandemie ist für Trauernde besonders belastend

In den Zeiten der Corona-Pandemie stehen junge Trauernde vor einer doppelten Ausnahmesituation, denn die angeordneten Kontaktbeschränkungen sind für Trauernde besonders belastend. Kommt zu dem inneren Gefühl der Einsamkeit, das viele Trauernde kennen, noch die äußere Isolation durch den Rückzug in die eigenen vier Wände, kann das zusätzlich erschüttern und das kleine Maß an Stabilität, das sich die jungen Trauernden nach dem Verlust des geliebten Menschen langsam wiederaufgebaut haben, gerät ins Wanken. Allein mit Entscheidungen, Ängsten und existentiellen Sorgen ist die große Ungewissheit dieser Tage noch schwerer auszuhalten als ohnehin. Vielleicht fallen Alltagsroutinen und Bewältigungsstrategien weg, die bisher Halt und Kraft gegeben haben.

In jedem Fall ist die Erwartung und Empfehlung, sich von allen und allem fern zu halten, für Trauernde oft eine extreme Belastung. Denn die aktuelle Lage macht es noch schwerer als sonst, Anteilnahme zu erfahren und Hilfe zu suchen.

Im Moment wichtiger denn je: Jungen Trauernden zur Seite stehen

Unsere Arbeit ist im Moment wichtiger denn je. Daher lag uns in den letzten Wochen sehr am Herzen, schnell auf die Not der Trauernden zu reagieren und unsere Stiftungsarbeit trotz dieser besonderen Situation so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Neben der fortlaufenden Beratung und Begleitung junger Trauernder – die wir nun verstärkt telefonisch und schriftlich ermöglichen – führen wir beispielsweise unsere Gruppenangebote per Videokonferenz durch und unsere Reihe „Yoga bei Trauer“ wurde online fortgesetzt. Da viele Anlaufstellen für trauernde junge Erwachsene im Moment geschlossen sind, haben wir zudem die Altersgrenze unserer Onlineberatungsstelle YoungWings von 21 auf 27 Jahre angehoben. So können wir noch mehr jungen Trauernden in dieser herausfordernden Zeit eine Einzelberatung anbieten. Mit all diesen Maßnahmen wollen wir zeigen, dass trauernde Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien mit ihrer Trauer nicht alleine sind, auch wenn sich das durch die Isolation nochmal stärker so anfühlen mag.