Skip to main content

Getragen von den Pferden - der Familienausflug im Frühling

Ein Tag der Wärme und Vertrautheit in der blühenden Natur: An einem Sonntag Anfang Mai machten sich 14 trauernde Familien und drei Trauerbegleiterinnen mit einem großen Doppeldecker-Reisebus auf den Weg zum wunderschönen Ponyhof St. Margarethen am Fuße des Wendelsteins. Die Zeit mit den sanftmütigen Tieren war sowohl für die Eltern als auch die Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren eine sehr schöne Ablenkung vom Alltag.
 
Familienausflug Ponyhof Collage Panorama
 
Im Ort Brannenburg angekommen startete die Gruppe eine wunderschöne eineinhalb Stunden lange Wanderung in moderater Steigung zum Ponyhof, vorbei an leise rauschenden Bächen und sattgrünen Wiesen. Auf dem Ponyhof durften sich dann alle den Pferden widmen: Jede Familie bekam ihr „eigenes“ Pferd und konnte sich beim Putzen, Führen und Anlegen des Voltigiergurts mit den ruhigen und kraftvollen Tieren vertraut machen.

 

Loslassen können durch die Verbundenheit mit den Tieren

In der Reithalle starteten zuerst die Kinder: schon das Aufsteigen ohne Steigbügel und Sattel war ein Abenteuer. Geführt von den Eltern – oder auch alleine - durften die Kinder anschließend in Schritt oder Trab mit geschlossen Augen reiten, sich Bälle zuwerfen oder versuchen, das Pferd durch einen Slalomparcours zu „steuern“. Wer einmal ohne Sattel auf einem Pferderücken gesessen ist, der weiß um die Wärme und Verbundenheit, die durch den direkten Körperkontakt zwischen Mensch und Tier entstehen kann.

Aber auch die Eltern sollten nicht zu kurz kommen: Während die Betreuerinnen der Stiftung mit den Kindern bastelten, spielten oder ins Streichelgehege gingen, konnten sie den Pferden begegnen und zogen ohne Sattel und ohne geführt zu werden, ihre eigenen Bahnen. Die Tiere strahlen eine tiefe Ruhe und Gelassenheit aus, die sich oft auf den Menschen überträgt. So kann auf dem Rücken des Pferdes sitzend ein Gefühl des „Getragenseins“, des Vertrauens und des „Verankertseins“ im Hier und Jetzt entstehen. Das Erlebte, der Schmerz und die Belastungen des Alltags dürfen für diesen Moment ruhen.

Im Anschluss an die Tierbegegnungen kam die Gruppe spätnachmittags noch einmal auf einer großen Wiese zum Abschlusskreis zusammen und spürte Hände haltend die Gemeinschaft, die alle an diesen Tag miteinander teilen durften. So fand dieser wunderschöne Tag einen gemeinsamen Ausklang und nicht nur den Kleinsten fielen im Bus sofort nach Start des Motors erschöpft und ganz beseelt die Augen zu.