Angebot zu neuen Partnerschaften nach einem Verlust
Junge Trauer – neue Partnerschaft
Viele Menschen, die in jüngeren Jahren ihren Partnern oder ihre Partnerin verlieren, bleiben nicht für immer alleine – und sind in ihrer neuen Beziehung mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Mit verschiedenen Angeboten möchten wir betroffene Paare oder Einzelpersonen unterstützen, die sich mit Fragen rund um eine Beziehung nach dem Verlust beschäftigen.
Seminartag für Betroffene und Partner*innen
Wer sich nach dem Verlust des Partners oder der Partnerin für eine neue Beziehung öffnet, wird oft in eine ambivalente Gefühlslage gestürzt. Verliebtheit und Traurigkeit vermischen sich und machen manches komplizierter – auch für die neuen Partner und Partnerinnen. Wer um die Herausforderungen weiß, kann sie leichter nehmen. Im Rahmen eines Impuls-Vortrags wollen wir deshalb die Besonderheiten der Partnerschaften aufzeigen und mögliche Wege für ein gelingendes Beziehungsleben aufzeigen. Anschließend wird es Zeit für offene Fragen und Austauch geben.
Die Veranstaltung richtet sich an: (1) Trauernde, die sich einer neuen Partnerschaft langsam öffnen wollen, (2) Menschen, die ihren Partner oder ihre Partnerin verloren haben und sich in einer neuen Beziehung befinden, sowie (3) an ihre neuen Partner*innen.
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Leitung
Christina Schwarzenauer, Birgit Frank
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Ort
Sternenhaus
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Kosten
keine
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Anmeldung
über das Anmeldeformular
Themendossier: Junge Trauernde und neue Partnerschaft
In Deutschland leben 5,5 Millionen verwitwete Menschen, so die Angabe des Statistischen Bundesamtes. Hinzu kommt eine unbekannte, nicht unerhebliche Anzahl unverheirateter Menschen, die ihren Lebensgefährten oder ihre Lebensgefährtin verloren haben. Besonders diejenigen von ihnen, die den Verlust in jüngeren Jahren erleben mussten, werden irgendwann mit der Frage konfrontiert, ob sie sich wieder auf eine neue Beziehung einlassen möchten – und damit allein gelassen. Denn obwohl es so viele Menschen betrifft, gibt es zu diesem Thema kaum Literatur und Hilfestellungen. Oft werden Trauernde mit Getrennten oder Geschiedenen gleichgesetzt und die vielen, wesentlichen Unterschiede ignoriert.
Mit unserem Themendossier wollen wir diese Lücke füllen und ein Feld ausloten, in dem es viele Tabus, aber nur wenige Informationen und Erfahrungsberichte gibt. In zehn Artikeln behandeln wir die verschiedenen Fragen, Herausforderungen, Ängste, die uns in den Beratungen und Begleitungen immer wieder begegnen, wenn es um neue Beziehungen nach dem Tod des Lebenspartners oder der Lebenspartnerin geht.
Bin ich bereit für eine neue Beziehung?
Leider gibt es keine simple Checkliste, welche Punkte erfüllt sein müssen, damit nach dem Verlust des Partners oder der Partnerin eine neue, zusätzliche Liebe Platz hat. Dafür viele Mythen, was den richtigen Zeitpunkt und die Voraussetzungen betrifft. Wer mit ihnen aufräumt, kommt dem eigenen Bauchgefühl leichter auf die Spur.
Zwischen Akzeptanz und Ablehnung
Nach einem Verlust eine neue Beziehung einzugehen oder allein darüber nachzudenken – das passiert nicht im luftleeren Raum. Neben eigenen Ängsten und Überzeugungen spielt das Umfeld oft eine große Rolle. Die Reaktionen können unterschiedlich ausfallen und große Zweifel schüren.
Trauern und sich trauen
Bin ich überhaupt zumutbar? Wie soll eine Partnerschaft funktionieren, wenn der verstorbene Mensch immer eine wichtige Rolle spielen wird? Was erzähle ich meinem Umfeld? Fragen wie diese beschäftigen viele junge Trauernde, die sich eine neue Beziehung wünschen. Wir haben einige von ihnen befragt und ihre Erfahrungen gesammelt.
Sehnsucht, Scham und Schuldgefühl
Wenn die Gedanken von Trauernden in Richtung einer neuen Partnerschaft gehen, dann tauchen oft innere Konflikte und ein schlechtes Gewissen auf. Warum das ganz normal ist – und was wir damit anfangen.
Alle an einem Tisch?
Kommt irgendwann eine neue Beziehung in das Leben eines hinterbliebenen Elternteils, stellt das Kinder wie Erwachsene manchmal vor Herausforderungen. Was Patchwork-Familien nach einem Verlust dabei hilft, zusammenzuwachsen – und nicht an den eigenen Ansprüchen zu verzweifeln.
Mehr als eine Hälfte
Vom Umfeld wird es oft als Endpunkt der Trauer angesehen, wenn verwitwete Menschen eine neue Beziehung beginnen. Andersherum entstehen Sorgen, wenn keine Partnerschaft in Sicht ist. Als könnte ein Leben ohne Partner oder Partnerin nicht erfüllt sein, als wäre die Bewältigung des Verlusts damit gescheitert. Wie falsch diese Perspektive ist, erlebt Katharina nach dem Tod ihres Mannes. Ein Erfahrungsbericht.
Es ist kompliziert
Wann erzähle ich von meinem Verlust? Was kann ich von meinem Gegenüber erwarten? Wie sehr muss ich mich selbst schützen? Sich nach dem Tod des Partners oder der Partnerin auf Dating einzulassen, ist noch herausfordernder als ohnehin schon. Drei Betroffene erzählen von ihren Erfahrungen, Strategien und überraschenden Erkenntnissen.
Patchwork-Teppich mit Riesenloch
Für alle Beteiligten – Verwitwete, neue Partner oder Partnerinnen, die Kinder – kann der Schritt in ein neues Familiengefüge ein großer sein, der nicht immer einfach zu gehen ist. Wie gelingt das Zusammenfinden, wenn der Patchwork-Teppich ein klaffendes Loch hat? Drei Perspektiven auf eine ähnliche Situation.
Ich, du und du
Viele Menschen, die in jüngeren Jahren ihren Partnern oder ihre Partnerin verlieren, bleiben nicht für immer alleine. Sie sind in ihrer neuen Beziehung mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Welche Rolle der oder die Verstorbene dabei spielt, wie das Zusammenwachsen gelingt – und was das mit Parmesan zu tun hat.
"Die Angst hat gute Gründe"
Viele Betroffene erleben Verlustängste, wenn sie wieder eine Partnerschaft eingehen. Wie man damit umgehen und eine erfüllte Beziehung gestalten kann, erzählt die Sozialpädagogin und systemische Therapeutin Uschi Pechlaner im Interview. Sie leitet den Bereich nach Tod der/des Lebenspartner*in und hat viele Trauernde auf ihrem Weg begleitet.